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Prof. Dr. Bernhard Vogel mit dem Point-Alpha-Preis ausgezeichnet

By 28. August 2021August 30th, 2021No Comments
Lesezeit: 4 Minuten

Rasdorf / Geisa. Stehende Ovationen für einen durchweg angesehenen und geschätzten Menschen, Spitzenpolitiker, Christen, Unikat, Vorbild und Point-Alpha-Fürsprecher: Prof. Dr. Bernhard Vogel (88) ist im US Camp der Gedenkstätte mit dem Point-Alpha-Preis vor rund 300 Gästen ausgezeichnet worden. Am einst heißesten Punkt im Kalten Krieg nahm der CDU-Politiker und ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen die Ehrung für seine Verdienste um die Deutsche Einheit und die europäische Einigung in Frieden und Freiheit entgegen. Die Auszeichnung wurde zum 12. Mal seit 2005 vom Kuratorium Deutsche Einheit e. V. und der Point Alpha Stiftung vergeben.

Dr. Vogel (links) und Volker Bouffier (rechts) werden von Dr. Stefan heck in der Gedenkstätte Point Alpha begrüßt.

Dr. Vogel (links) und Volker Bouffier (rechts) werden von Dr. Stefan Heck in der Gedenkstätte Point Alpha begrüßt.

Die Laudation hielt Volker Bouffier, der Ministerpräsident von Hessen, der betonte, „dass Vogel die jüngere Geschichte vom Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg, der unübersichtlichen Nachkriegszeit, der Deutschen Teilung hin zur friedlichen Revolution und zur Wiedervereinigung bis zum geeinten Deutschland in der EU miterlebt hat. Es sei dieses Verständnis, das ihn dabei zu einem „homo politicus“ sondergleichen mache.

„Bernhard Vogel hat sein politisches Leben, das ihn über alle Ebenen des repräsentativen Staates geführt hat, stets in einem historischen Bewusstsein geführt“, verdeutlichte Ministerpräsident Bouffier. „Sein politischer Werdegang ist direkt verwoben mit der deutsch- deutschen Geschichte: Das machen nicht nur seine beiden Ämter als Ministerpräsident in West und Ost, in Rheinland-Pfalz und Thüringen, deutlich, sondern auch sein lebenslanger Einsatz für Frieden und Freiheit, für die Einheit Deutschlands und Europas und für das Zusammenwachsen der Gesellschaft.“ Auch seinem unermüdlichen Engagement in seiner Zeit als thüringischer Ministerpräsident sei es zu verdanken, dass Point Alpha zu dem Mahn-, Gedenk- und Begegnungsort ausgebaut wurde, der er heute ist. Bernhard Vogel habe sich stets dafür eingesetzt, dass die Politik auch im alltäglichen Tagesgeschäft nicht ihr Wesen als Dienst an der Gesellschaft und an den Mitmenschen verliere. Es sei, so Bouffier, seine Wertschätzung für die Menschen und seine Fähigkeit zum Dialog, die ihn besonders auszeichnen. „Ich freue mich sehr über die Verleihung des Point-Alpha-Preises an Bernhard Vogel und weiß, dass der Preis bei ihm in würdigen Händen ist.“

„Ich fühle mich geehrt, bin erfreut, aber vor allem beschämt, wenn ich auf die anderen Preisträger blicke“, bedankte sich der geehrte Professor Vogel. Die Errichtung des Freistaates sei am wenigsten sein Verdienst gewesen, sondern es waren vor allem die Männer und Frauen, die aus dem Stand heraus anpackten, ohne darauf vorbereitet zu sein. Entsprechend wolle er den Preis und das Preisgeld den Bürgern des ersten Augenblicks 1989 widmen. „Point Alpha hat einen Auftrag zu erfüllen. Es darf nicht vergessen werden, was eine Ideologie bei Menschen befähigen kann“, fuhr Vogel fort. Entsprechend müsse weiter den Aufständen des 17. Juni und den Toten an der Innerdeutschen Grenze gedacht werden. „Bei einer Rhönwanderung in 1995 kam ich zum Point Alpha. Es glich einer Ruine. Mir wurde klar, es muss gehandelt werden“, blickt Vogel zurück. Der Ort sei ein Zeitzeugnis der Vergangenheit, welches weiterhin eine Zukunft brauche. Abschließend formulierte er: „Europa muss zusammenfinden, um gemeinsam eine Position zu haben. Nur so können die Aufgaben der Zukunft gelöst werden.“

„In diesem Monat erinnerten wir, auch hier auf Point Alpha, an 60 Jahre Mauerbau und damit zugleich an den Eisernen Vorhang. Die Erinnerung an Mauer, Grenze und Unfreiheit ist solange noch notwendig, wie die DDR von Manchen immer noch nicht als Unrechtsstaat anerkannt wird“, meinte Christian Hirte, Präsident des Kuratoriums Deutsche Einheit e.V.. Freiheit sei ein Menschenrecht. Sie ende nur da, wo sie die legitimen Freiheitsräume anderer verletzte. „Wir erinnern an die Opfer, die Freiheit und Demokratie wollten. Dazu sind alle willkommen, das ist keine politische Position im Parteienwettstreit, sondern ihre Grundlage“, ergänzte Hirte, „dabei müssen Freiheit und Einheit von den Bürgern in der Breite getragen werden, sonst sind sie gefährdet.“

Der Point-Alpha-Preisträger signiert die Goldenen Bücher der Stadt Geisa und der Gemeinde Rasdorf im Beisein von Bürgermeisterin Manuela Henkel und Bürgermeister Jürgen Hahn.

Der Point-Alpha-Preisträger signiert die Goldenen Bücher der Stadt Geisa und der Gemeinde Rasdorf im Beisein von Bürgermeisterin Manuela Henkel und Bürgermeister Jürgen Hahn.

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Point Alpha Stiftung, Dr. Stefan Heck, betonte, das Mahnen und Erinnern an das menschenverachtende SED-Unrechtsregime und das Gedenken an die Opfer der Diktatur seien seither wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Point Alpha Stiftung. „Lernorte wie Point Alpha sind ein Schlüssel für das Verständnis unserer grundlegenden Werte und für das Engagement in der demokratischen Gesellschaft“, verdeutlichte Heck, „und hier schließe sich der Kreis zur Preisverleihung. „Insbesondere der jungen Generation sollen mit den Preisträgern Vorbilder gegeben werden, die ihnen Hoffnung, Mut und Inspiration geben, sich aktiv einzubringen.“ Der Stiftungsratsvorsitzende hatte eingangs Gäste aus Politik, Kultur, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft aus Hessen und Thüringen sowie die Partner der US-Army, die Vertreter der Bundeswehr, der Polizei und des Konsularischen Corps begrüßt.

Heike Werner, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im Freistaat Thüringen übermittelte Grüße von Ministerpräsident Bodo Ramelow. Mit seinem Motto ‚Erst das Land, dann die Partei, dann die Person‘ sei der frühere Ministerpräsident immer noch sehr präsent in der thüringischen Landespolitik und werde geschätzt.

 

 

 

"Er ist stolz, dass er einen solchen Preis in den Händen halten darf", sagte Dr. Vogel. Ja, er fühle sich geehrt, er freue sich und sei vor allem beschämt, mit Blick auf die bisherigen Preisträger, fügte Vogel in aller Bescheidenheit hinzu.
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