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Grenzenlose NaTour – Gemeinsam Kulturhistorie und Natur erhalten

By 14. September 2023No Comments
Lesezeit: 2 Minuten

Bei bestem Wanderwetter fanden sich rund 30 Personen am Haus auf der Grenze zusammen, um unter fachkundiger Führung an einer Wanderung entlang des Grünen Bandes teilzunehmen. Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Denis Peisker und Gebietsbetreuer Ralf Hofmann von der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) machte sich die Gruppe in südwestlicher Richtung auf, um auf dem ehemaligen Kolonnenweg der Grenztruppen der DDR, entlang des „Weges der Hoffnung“, zur ersten Station zu gelangen. Philipp Metzler, Studienleiter und Vorstand der Point Alpha Stiftung (PAS), erläuterte den interessierten Natur- und Wanderfreunden, welche Intention hinter den Kunstinstallationen steckt und machte sie mit den Aufgaben der Stiftung am Grünen Band vertraut.

Im Verlauf der Strecke gab es weitere Zwischenstopps, um auf spezifische Details einzugehen, die im Zusammenhang stehen mit der kulturhistorischen Bedeutung der ehemaligen Innerdeutschen Grenze einerseits und Aspekten des Naturschutzes andererseits. So wies beispielsweise Luise Wermter (SNT) auf die Herausforderung hin, das Grüne Band von natürlichem Überwuchs oder auch der Zwischenlagerung aus dem Wald entnommener Hölzer freizuhalten.

An der letzten Station des Skulpturenweges eröffnet sich ein spektakulärer Blick in die Rhöner Landschaft. Vor diesem Hintergrund machte Julia Gombert vom Landschaftspflegeverband (LPV) Thüringer Rhön die Teilnehmer mit dem „Natura 2000“-Konzept vertraut. Dabei geht es vornehmlich um die Verbesserung und Erhaltung relevanter Arten und Lebensräume innerhalb der ausgewiesenen Schutzgebiete in der Thüringer Rhön.

Nach einem letzten Stück auf den Lochbetonplatten des einstigen Kolonnenweges tauchte eine besondere Hinterlassenschaft des DDR-Grenzregimes auf: die oberhalb des Ortsteils Wiesenfeld gelegene Führungsstelle der Grenztruppen der DDR. „Hier liefen die Drähte sprichwörtlich zusammen“, so PAS-Studienleiter Metzler. Sachkundig erklärte er die Bedeutung der Führungsstellen im jeweiligen Grenzabschnitt und ermöglichte den Wanderern schließlich den Zugang zum Turm, was auf großes Interesse stieß.

Danach verließ die Gruppe den geschichtsträchtigen Pfad und begab sich auf Entdeckungstour in die eindrucksvolle Naturlandschaft. Romy Graser, Tourismusbeauftrage der Stadt Geisa, präsentierte die jüngst fertiggestellte Wanderhütte am Sonnenplateau bei Wiesenfeld. Tourengänger sind hier eingeladen, Pause zu machen, auf einer der neu aufgestellten Sonnenbänke zur Ruhe zu kommen oder einfach innezuhalten und die wunderbare Aussicht zu genießen.

Beim letzten Stopp zeigte Corinna Hoßfeld (LPV) am Beispiel der Maßnahmen am Sissenberg bei Wiesenfeld auf, wie aufwendig Landschaftspflege im Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ ist. Anhand von Vorher-/Nachher-Fotos war zu erkennen, dass es nachhaltigen Managements bedarf, um typische Kulturlandschaften dauerhaft zu erhalten.

Auf dem Rückweg unterhielten sich die Teilnehmer angeregt über die inhaltlichen Aspekte und neue Perspektiven. Zur Stärkung warteten im Veranstaltungsraum im Haus auf der Grenze bereits Erfrischungen und Häppchen. Nachdem der Durst gestillt und die Mägen gefüllt waren, hielt PAS-Studienleiter Metzler abschließend einen instruktiven Vortrag über den Strukturwandel in der Rhön vor und nach der Wende 1989/90. In konziser Weise beschrieb Metzler einschneidende Ereignisse, z.B. die überragende Bedeutung der Grenzabriegelung von 1952 für den regionalen Wirtschaftsraum. Obwohl die Menschen, die fortan im Sperrgebiet der DDR lebten, zweifelsohne eine schwerere Bürde zu tragen hatten, verwies Metzler darauf, dass die Teilung für Bundesbürger in Osthessen ebenfalls erhebliche Folgen hatte, was die sogenannte Zonenrandförderung nur teilweise auffing.

Mit dem Wunsch, Formate wie dieses in Zukunft erneut anzubieten, endete die Veranstaltung am Nachmittag. Weitere Informationen zum Grünen Band und die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe „Grenzenlose NaTour – Begegnungen am Grünen Band“ sind im Haus auf der Grenze und im Internet zu finden. Die Point Alpha Stiftung bedankt sich bei der Stiftung Naturschutz Thüringen für die hervorragende Zusammenarbeit.

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