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Aktuelle MeldungenFörderverein Point Alpha e.V.

Vom Funkhaus bis zur Runden Ecke – Infofahrt des Fördervereins

By 9. novembre 2023No Comments
Lesezeit: 3 Minuten

Eine Fülle von Eindrücken und Informationen brachten die Mitglieder des Fördervereins Point Alpha von einer interessanten Informationsfahrt aus Erfurt und Leipzig zurück.

Erste Station war der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), eine der neun Landesrundfunkanstalten der ARD und zuständig für das Land Sachsen-Anhalt und die Freistaaten Sachsen und Thüringen. Im MDR gibt es ein Fernsehprogramm und verschiedene Hörfunkprogramme. Ebenfalls hat der Kindersender KIKA der ARD und ZDF seinen Sitz in Erfurt. Im Funkhaus konnten die Teilnehmer die Sendesäle für die vom MDR produzierte Sendung „FAKT ist!“, die tägliche Nachrichtensendung „MDR Aktuell“ und von „KIKA“ ansehen. In einem Technikraum gab es Informationen wie die Produktion einer Sendung gesteuert wird. Der MDR produziert zu jeder halben Stunde eine Nachrichtensendung, die live gesprochen wird. Eine aktuelle Nachrichtensendung konnten die Besucher in einem Nachbarhörfunkstudio verfolgen. Drei Mitarbeiterinnen des MDR gaben informative Einblicke in die tägliche Arbeit der Sendeanstalt. Nach einem Imbiss in der Mensa der Rundfunkanstalt brachte der Bus die Fahrtteilnehmer nach Leipzig zum Hotel, direkt am Hauptbahnhof gelegen. Der Leipziger Hauptbahnhof ist der größte Kopfbahnhof Europas. Hier wurden wir von einer Gästeführerin für die Stadtrundfahrt erwartet.

Die Glocke der Demokratie.

Die Glocke der Demokratie.

Leipzig ist mit rund 600.000 Einwohnern die größte Stadt in Sachsen und hat einen ständigen Einwohnerzuwachs. Da am nächsten Tag ein Stadtrundgang geplant war, führte die Rundfahrt in die äußeren Bereiche von Leipzig. Ziele waren unter anderem die Stadtteile Gohlis und Plagwitz. Hier kam die Gruppe des Fördervereins am Reichsgericht/Bundesverwaltungsgericht, Gohliser Schlösschen, Zoo, Waldstraßenviertel, Altes Messegelände, Musikviertel mit Universitätsbibliothek, Zentralstadion Red Bull Arena, Michaeliskirche, Villen aus der Gründerzeit und einfachen Mietskasernen vorbei. Am Völkerschlachtdenkmal gab es einen Halt. Dieses Denkmal erinnert an die Völkerschlacht im Oktober 1813. Hier gab es den entscheidenden Sieg über Napoleon auf deutschem Boden. Das Denkmal hat eine Höhe von 91 Metern und ein Gewicht von 300.000 Tonnen.

Zum Abendessen traf man sich in Auerbachs Keller, der bekanntesten und zweitältesten Gaststätte Leipzigs. Seine weltweite Berühmtheit verdankt Auerbachs Keller, der schon im 16. Jahrhundert zu den beliebtesten Weinlokalen der Stadt gehörte, vor allem Johann Wolfgang von Goethe. Der “Große Keller” wurde 1912 zusammen mit dem Messehaus Mädlerpassage erbaut.

Plakat in der Nikolaikirche.

Plakat in der Nikolaikirche.

Die Stadt Leipzig stand zur Zeit der „Friedlichen Revolution“ im Herbst 1989 besonders im Mittelpunkt. Die Orte des Geschehens waren deshalb auch Ziele während des Stadtrundgangs im Zentrum der Stadt. Die Bilder vom Herbst ´89 von den Friedensgebeten in der Nikolaikirche, den Montagsdemonstrationen auf dem Innenstadtring und der Besetzung der Stasi-Zentrale gingen um die Welt. Seit Anfang der 80iger Jahre trafen sich junge Leipziger zu den Friedensgebeten in der Nikolaikirche. Daraus entwickelten sich die Montagsdemonstrationen, die das Herrschaftssystem der SED ins Wanken brachten. Bei dem Rundgang erhielten wir an verschiedenen Orten Informationen über die Ereignisse des Herbstes 1989 und Hintergründe über Entscheidungen der politisch Verantwortlichen in Leipzig und in Berlin. Sowjetische Generäle sorgten dafür, dass keiner ihrer etwa 6000 Panzer gegen Demonstranten in Leipzig, Dresden oder Ost-Berlin aufgefahren ist, anders als das im Juni 1953 in Berlin, 1956 in Ungarn und 1968 in Prag der Fall war. So konnte die Revolution friedlich erfolgen. In der Nikolaikirche fand eine Generalprobe für ein Konzert statt. Am Markt mit dem Rathaus beziehungsweise der Thomaskirche endete der Rundgang.

Die Gedenkstätte Museum „Runde Ecke“.

Zum Abschluss erfolgte noch ein Besuch mit Führung in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Hier informierte Irmtraut Hollitzer über die Ideologie und Charakter, Arbeitsweise und Methoden des Ministeriums für Staatssicherheit, des Machterhaltungsinstruments der SED, in authentischer Umgebung. In weiteren Räumen wird dort der Widerstand gegen die SED-Diktatur und deren Überwindung dokumentiert. Hollitzer war im Bürgerkomitee Leipzig e.V. für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS) engagiert.

Mit unvergesslichen Eindrücken über die Geschehnisse im Herbst 1989 und Informationen über Leipzig wurde die Heimfahrt angetreten. Alle Teilnehmer sind wohlbehalten in der Rhöner Heimat angekommen. Vorsitzender Raymond Walk dankte den Mitgliedern für das Interesse an der Vereinsarbeit und die Teilnahme an dieser Informationsfahrt. Er kündigte auch an, dass am 26./27. April 2024 eine Fahrt nach Chemnitz geplant ist, wo der Gedenk- und Lernort Kaßberg-Gefängnis eröffnet wurde. Um dessen Verwirklichung hatten sich der ehemalige Direktor der Point Alpha Stiftung, Volker Bausch (verstorben 2019), und seine Frau Michaela engagiert.                          Berthold Jost

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