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„Vom Todesstreifen zum Lebensband – Spurensuche für eine Zukunft“

By 28. июня 2021No Comments
Lesezeit: 3 Minuten

Wie passen Todesstreifen, Kunst und Natur zusammen? An der ehemaligen innerdeutschen Grenze sind die Schnittmengen zahlreicher, als man zunächst annehmen mag. In seiner Ausstellung „Vom Todesstreifen zum Lebensband – Spurensuche für eine Zukunft“ nähert sich der international renommierte Künstler Benno Dalhoff diesem Komplex an. Er präsentiert Werke, die einerseits die Erinnerung an begangenes Unrecht thematisieren, andererseits aber auch aktuelle Missstände anprangern und darüber hinaus Perspektiven für die Zukunft aufzeigen. Die Point Alpha Stiftung lädt am Dienstag, 6. Juli um 18.30 Uhr zur Vernissage ins Haus auf der Grenze der Gedenkstätte Point Alpha ein. Der Künstler führt das Publikum ins Thema ein und stellt sich auch zur Diskussion. Der Eintritt ist frei. Für den Kooperationspartner der Veranstaltung, die Stiftung Naturschutz Thüringen, wird deren Geschäftsführer Denis Peisker ein Grußwort sprechen.

Lichtinstallation: Der Schatten des spiralig gewundenen Stacheldrahtes fällt vergrößert auf nahe liegende Gegenstände und Wände. Foto: P. Schipper

Lichtinstallation: Der Schatten des spiralig gewundenen Stacheldrahtes fällt vergrößert auf nahe liegende Gegenstände und Wände. Foto: P. Schipper

„Für mich ist vor allem die unendliche Vielfalt an künstlerischen Möglichkeiten, welche das Grüne Band im Umfeld der Gedenkstätte Point Alpha in der Kombination von Natur, Erinnerungskultur und Kunst bereithält, motivierend und faszinierend zugleich“, erzählte der engagierte Naturschützer, Biologe, Ökologe und Buchautor bei seinem letzten Besuch auf dem Rasdorfer Hummelsberg, als er in der Nähe des US Camps die Konturen vom Deckel eines Sprengschachtes für Atomminen mit Kohle aufs Papier abrieb. Die außergewöhnliche Atmosphäre dieses unvergleichlichen Zeitzeugnisses Point Alpha sowie das Grüne Band mit seinen Naturschätzen hätten ihn inspiriert und animiert, sich künstlerisch mit der Vergangenheit und Gegenwart gesamtdeutscher Geschichte auseinanderzusetzen.

Vom Schrecken der Vergangenheit hin zu der Hoffnung der Zukunft, vom Todesstreifen zur Lebenslinie: Der pensionierte Lehrer, der in Soest wohnt, verwandelt in seinen Objekten die Unmenschlichkeit und das Schreckliche in etwas Schönes, etwas Ästhetisches. Es sind Assemblagen, Prägedrucke, Zeichnungen und Bilder, vor allem aber Frottagen, deren Wirkung die Betrachter in ihren Bann ziehen. So sind außergewöhnliche Arbeiten von den Lochplatten des Kolonnenweges bei Point Alpha, vom Stacheldrahtzaun oder den Streckmetallmatten entstanden. Die Frottage-Technik dient weniger der originalgetreuen Reproduktion eines Vorbildes, sondern ist selbst künstlerisches Stilmittel zur Integration vorgefundener Strukturen und Oberflächen in ein Kunstwerk, das dann zum Beispiel mit Farben, Stoffen, Gips, Fasern, Karton oder Papier oder anderem vollendet wird. Die Vorlagen, die eigentlich für Gewalt, Unterdrückung, Flucht, Leid, Verletzung, Schmerz, Aus- und Abgrenzung und Unmenschlichkeit stehen, verwandeln sich im Lauf des künstlerischen Prozesses wie eine Raupe zum Schmetterling. Am Ende stehen ästhetische Gebilde, viele von einer faszinierenden Schönheit, teils hell und poetisch mit einem politisch-ethischen Anspruch.

Im Laufe der letzten sechs Jahre sind zahlreiche Arbeiten von den Lochbetonplatten des Kolonnenweges, vom Stacheldraht des Grenzzauns und vom Streckmetallzaun an der Gedenkstätte Point Alpha entstanden.  Foto: G. Dalhoff

Im Laufe der letzten sechs Jahre sind zahlreiche Arbeiten von den Lochbetonplatten des Kolonnenweges, vom Stacheldraht des Grenzzauns und vom Streckmetallzaun an der Gedenkstätte Point Alpha entstanden.  Foto: G. Dalhoff

Zur Vernissage am 6. Juli ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen bitte unter https://www.pointalpha.com/veranstaltungen. Zu sehen ist die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten und Eintrittspreisen im Haus auf der Grenze bis zum 31. August.

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